Punktspiel A-Jugend: Rot-Weiß Hellersdorf – SGB 3:2 (0:0) – 27.3.22
Zwei-Tore-Führung reicht nicht zum Punktgewinn
Aufstellung: Sutorius – Ruehle (56. Jaß), Baltrusch, Müller – Roßius, Kulataev (C), Schumann, Hemp, Gebhardt (82. Ruehle) –
Gießmann (70. Celik), Wendt (80. Gawenus).
Tore/Vorlagen: 0:1 (46.) Roßius, kann nach Schnittstellpass von Wendt auf zum Tor gehen und verwandelt in die kurze Ecke; 0:2 (48.) Gebhardt, trifft mit sattem Fachschuss von der linken Strafraumecke nach Rückpass von Schumann; 1:2 (53.) RWH, Strafstoß wegen Haltens; 2:2 (71.) RWH, abgefälschter Distanzschuss; 3:2 (90.+2) RWH, Stürmer frei vor TW Sutorius
Spielbericht:
Eine bittere Niederlage mit fadem Beigeschmack kassierte die SGB im dritten Rückrundenspiel bei Rot-Weiß Hellersdorf, das damit
vorläufig an die Tabellenspitze springt. Fad deshalb, weil sich die zuvor (zu) großzügige Linie des nicht angesetzten und von
Rot-Weiß gestellten Ersatz-SR nach dem 2:0 für die SGB in eine kleinliche Linie zugunsten seines Vereins wandelte. In spielentscheidenden Situationen fühlten wir uns klar benachteiligt, weil der SR nicht mehr mit gleichem Maß urteilte. Folgen waren ein Strafstoß und zwei Rote
Karten gegen uns. Szenen, die den Hellersdorfern letztlich den Sieg einbrachten. Selbstkritisch muss man aber auch sagen, dass wir gegen die hart spielenden Hellersdorfer zu viel falsch gemacht haben. Wer einen Vorsprung mit zwei Toren nicht über die Bühne bringt, hatte als Mannschaft sicher nicht den besten Tag, gerade auch in puncto Disziplin. Wenn der Gegner den SR stellt, müssen wir selbst maximal diszipliniert agieren, dürfen uns von der Aggressivität der gegnerischen Mannschaft erst recht nicht provozieren lassen. Dass wir uns in Führung liegend selbst schaden, geht einfach nicht. Dabei ist es egal, welche Provokation vorangegangen ist und ob der SR bei Beleidigungen von Gegners Seite auf Durchzug stellt. Wenn wir weiter oben mitspielen wollen, müssen wir unser Verhalten ändern – auf und auch neben dem Platz. Auch von draußen haben wir nicht genug dafür getan, das Spiel unserer Mannschaft zu beruhigen. Es wäre bitter, wenn wir uns unserer Chancen berauben, weil wir uns nicht genug disziplinieren.
Im ersten Abschnitt sind die Höhepunkte mit je einem Lattentreffer für RW und die SGB bei Freistößen und viel Härte, die auf beiden Seiten zu Karten hätten führen müssen, aber nur SGB-Verteidiger Marvin Ruehle eine berechtigte Verwarnung einbrachte, bereits aufgezählt. Schnell zeigte sich, dass wir mit der aggressiven Gangart des Gegners mindestens so viel Probleme hatten, wie mit dem stärksten Angreifer von RW. Auch wenn wir um diese Personalie vorher wussten und bei drei Innenverteidigern immer eine doppelte Absicherung hätte vorhanden sein sollen, konnten wir den RW-Sturmführer nicht immer ausschalten. Das war in der Pause Thema. Nach dem Seitenwechsel brauchten wir nicht lange, um durch den zuvor unauffälligen Max Roßius in Führung zu gehen. Moritz Wendt hatte ihn steil geschickt, Max war schneller als die Gegner und ließ dem TW keine Chance. In den Schock bei RW hinein erhöhten wir nur zwei Zeigerumdrehungen später mit einem klasse Flachschuss von Niklas Gebhardt nach Ablage von Leon Schumann. Kurz darauf vereitelte der auf der Linie mehrfach stark reagierende SGB-Keeper Paul Sutorius den Anschlusstreffer mit einem tollen Reflex. Dann ging die Pfeiferei gegen uns los. Während zuvor mehrfach beide Mannschaften ungestraft am Gegner zupfen konnten, wurde nun ein kleiner Kontakt von Jason Baltrusch knallhart mit einem Elfer bestraft, der zum 1:2 verwandelt wurde. Hätten wir nach einer Stunde durch Max Roßius, der den TW bereits überlupft hatte, den alten Abstand wieder herstellen können, wäre vielleicht alles gut gelaufen. So aber wurde der Ball von der Hellersdorfer Linie gekratzt, zehn Minuten später waren wir dann wegen einer Beleidigung von Leon Schumann gegen seinen Gegenspieler in Unterzahl. Dass sein Gegenspieler ihn vorher zu Boden zerrte und dann noch zweimal trat, hat der SR nicht geahndet. Für einen herbeigeeilten Spieler von RW, der Leon Schumann energisch mit beiden Händen gegen den Oberkörper stieß, hatte der SR nur eine Gelbe Karte parat. Eine Minute später fiel dann der Ausgleich, erzielt von eben jenem Hellersdorfer Spieler, der nach unsere Auffassung durchaus ebenfalls vom Platz gestellt gehört hätte. In Überzahl war Hellersdorf dann optisch überlegen, erzielte sogar einen Treffer. Wegen einer eindeutigen Abseitsposition war aber längst abgepfiffen. Mit einem weiteren Konter über Max Roßius, hätten wir noch einmal die Führung erzielen können. Seine Eingabe erreichte den eingewechselten Manu Gawenus, der freistehend aber nicht an den Ball kam. Dann die Entscheidung in der Nachspielzeit gegen uns. Zweifelhafter Freistoß Hellersdorf über unsere Abwehr – und der gefährlichste Mann war abseitsverdächtig allein vor Paul Sutorius: 3:2. Was folgte, waren beleidigende Gesten gegenüber unserer Bank. Nicht vom Schützen, nein vom Spielführer der Hellersdorfer, der bereits in die Szene mit Leon Schumann verwickelt war. Das sollte es aber nicht gewesen sein, denn kurz darauf wurde Marvin Ruehle, der nach langem Pass mit dem Kopf vor dem TW am Ball war, von diesem unterlaufen. Das führte nicht etwa zum fälligen Strafstoß für die SGB. Nein, der SR pfiff ab und zeigte Benjamin Hemp wegen einer angeblichen Beleidigung, die sich später als Fehlwahrnehmung des Schiris entpuppte und von diesem im Spielbericht so vermerkt wurde, eine weitere Rote Karte. Dann war Schluss. Wir haben in diesem Spiel nicht nur die Punkte und zwei Spieler verloren, Mannschaft und Verantwortliche fühlten sich auch massiv benachteiligt. Das macht was mit den Spielern, und uns bleibt bis zum Nachholspiel am Dienstag bei Hansa 07 nicht viel Zeit. Am kommenden Samstag kommt dann mit dem Friedenauer TSC einer der absoluten Aufstiegsfavoriten nach Blankenburg.